Wandervorschläge ums Naturfreundehaus Gerresheim

Eisenbahn und Eisenhütte

Vom Bahnhof Neanderthal über Hochdahl und die Rathelbecker Höhen zum Naturfreundehaus Gerresheim

von Ferdi Sobott und Günter Hahne, Düsseldorf und Matthias Möller, Erkrath

Wanderzeit: ca. 3,5 Stunden

Diese Wanderung führt uns auf die Spuren der Eisenbahngeschichte und der Eisenverhüttung in Hochdahl. Die noch heute steilste Eisenbahnhauptstrecke Deutschlands zwischen Erkrath und Hochdahl stellte den Bahnbetrieb früher vor große Herausforderungen, war aber auch notwendige Voraussetzung zur Industrialisierung der Region. Neben der im August 2005 geschlossenen Glashütte in Gerresheim war die von 1847 bis 1912 produzierende Eisenhütte "Gewerkschaft Eintracht" in Hochdahl der größte Betrieb entlang der Bahnstrecke. Heute erinnern nur noch Straßennahmen und ein paar wenige Überreste an diese Hütte.

Die Wanderung beginnt am Bahnhof "Neanderthal" der Regiobahn nach Mettmann (S 28). Dieser ist vom Naturfreundehaus bequem ab dem S-Bahnhof Gerresheim zu erreichen (zwei Stationen Richtung Mettmann).

Am Bahnhof gehen wir aus der Unterführung nach links, folgen dem Hinweisschild "Neanderthal-Museum" und gehen den Fußweg hinter der Brücke rechts herunter.

Das Neanderthal-MuseumBald stoßen wir auf das Neanderthal-Museum. Mit seiner markanten spiralförmigen Architektur sticht das 1996 eröffnete Museum sofort ins Auge. In verschiedenen Bereichen wie Leben und Überleben, Werkzeug und Wissen, Mythos und Religion, Umwelt und Ernährung sowie Kommunikation und Medien bekommen die Besucher die Entwicklungsgeschichte der Menschheit von den ersten Frühmenschen bis heute präsentiert, aufbereitet mit vielerlei Medien.

Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet und kostet für Erwachsene 9 Euro Eintritt, Kinder zahlen 5 Euro (Stand 2015, bei Anreise mit dem ÖPNV 1 Euro Ermäßigung). Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiter Ermäßigungen.

Am Museum überqueren wir die Straße und laufen in den Weg "Zum Thekhauser Quall". Nach kurzer Zeit dem Schild "Erkrath - Alt-Hochdahl" nach rechts folgen. Es geht nun leicht aufwärts. Wir befinden uns nun auf dem mit einer Raute markierten Wanderweg.

Die Umlenkrolle heute: ein IndustriedenkmalAn der nächsten Gabelung uns links haltend, kommen wir zur Hauptstraße. Hier gehen wir nach rechts zur Ampel, queren dort die Straße und gehen in die Unterführung unter der Bahnstrecke.

Vor der Unterführung treffen wir auf ein Industriedenkmal: eine Umlenkrolle erinnert daran, wie die Bahnen früher die steilste Eisenbahn-Hauptstrecke Deutschlands bewältigten. Auf 2.500 Metern Strecke war ein Höhenunterschied von immerhin 82 Metern zu überwinden.

Eine historische Aufnahme zeigt, wie mittels Silzug die Züge nach oben  gezogen wurdenDa die Kraft der Lokomotiven nicht ausreichte, um einen voll beladenen Zug auf dieser Strecke nach oben zu ziehen, wurden ein bergwärts und ein talwärts fahrender Zug über ein Seil verbunden, das über eben diese Umlenkrolle lief. So half der talwärts fahrende Zug mit, die steile Steigung zu bewältigen.

Dieser Seilzugbetrieb war von 1841 bis 1927 in Funktion. Danach wurden zusätzliche Vorspannloks bzw. Schiebeloks eingesetzt, um die nötige Schubkraft zu erlangen. Erst die Elektroloks ab den sechziger Jahren waren dann ohne Hilfe in der Lage, diese Steigung zu bewältigen.

Der Lokschuppen in Hochdahl - ein EisenbahnmuseumWer mehr über die Geschichte der Eisenbahnstrecke erfahren möchte, dem sei nach der Unterführung ein kurzer Abstecher nach links zum Lokschuppen Hochdahl empfohlen. In diesem liebevoll renovierten Relikt aus den Zeiten der Bergisch-Märkischen Eisenbahn betreibt ein Verein ein kleines Eisenbahnmuseum, das in der Regel von April bis September am vierten Sonntag im Monat von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet ist (Eintritt 2 Euro), für Gruppen sind auch gesonderte Vereinbarungen möglich. Neben einigen restaurierten Loks gibt es viele Erinnerungsstücke an die "gute alte Eisenbahnzeit".

Die Eisenhütte "Gewerkschaft Eintracht"Ansonsten laufen wir nach der Unterführung geradeaus (schräg rechts versetzt) und biegen nach rechts in die Hüttenstraße. Nachdem wir die neue Ortsumgehung von Hochdahl überquert haben - direkt vorher passieren wir auf der rechten Seite das frühere Direktoriumshaus der Eisenhütte - biegen wir rechts in die verkehrsberuhigte Zone des Gießereiwegs und am Ende derselben nach links in die Eintrachtstraße. Die Raute führt uns auf dem richtigen Weg. Wo sich heute eine Wohnsiedlung erstreckt, stand einstmals die Hochdahler Eisenhütte "Gewerkschaft Eintracht", die 1847 gegründet wurde. 1856 arbeiteten hier 140 Beschäftigte, von denen allerdings nur wenige aus Hochdahl kamen. Viele kamen aus der Gegend von Zons als Wochenendpendler: in der Nacht von Sonntag auf Montag kamen sie zu Fuß zur Hütte, arbeiteten dort während der Woche und kehrten am Wochenende in ihre Dörfer zurück. Zu besten Zeiten lag die Tagesproduktion bei ca. 60.000 Pfund Roheisen. Bis 1912 wurde hier produziert, dann wurde die Hütte stillgelegt.

Nach einer Rechts- und einer Linkskurve zweigt der Weg vor einer mittelhohen Mauer nach rechts von der Straße ab, durch die Raute markiert. Der Weg führt uns weiter an den Eisenbahnschienen entlang. Links ein urwaldähnlicher Einschnitt, wo wir im Frühsommer die Blüten und im Herbst die leuchtend roten Beeren des Aronstabs finden können. Am Ende des schmalen Pfades biegen wir links auf einen asphaltierten Weg in die Bruchhauser Straße.

Wir sind jetzt auf dem Wanderweg mit den zwei Balken. Rechts von uns befindet sich eine reichhaltige Streuobstwiese. Weite Ausblicke geben uns den Blick frei auf Düsseldorf und das Bergische Land. Wir stoßen auf den Hauptwanderweg X7, folgen diesem nach rechts, um die Autobahn zu queren und steigen nach rechts wieder an. Oben angekommen biegen wir nach links. Wir sind nun auf der Höhe, dem Römerweg, einem alten Handelsweg.

Blick vom RömerwegGetreidefelder zur Linken und die letzten Ausläufer Alt-Erkraths zur Rechten säumen die Strecke. Immer wieder lohnen weite Blicke unseren Weg. Links unter uns liegen Unterfeldhaus und Hilden, und ganz in der Ferne ist bei guter Sicht der Kölner Dom zu erkennen.

Wir passieren den Erkrather Friedhof, queren die Straße und gehen stets weiter geradeaus, dem Römerweg folgend. Immer wieder bieten sich schöne Aussichten.

Schließlich kommen wir wieder in die Ebene hinunter zum Gödinghover Weg. Hier wenden wir uns nach rechts entlang der Düsselaue und queren die Bahnlinie über die Fußgängerbrücke. Immer dem Weg folgend sehen wir schon bald Haus Morp vor uns liegen.

Hier gehen wir ein kleines Stück nach links der Straße von Gerresheim nach Erkrath entlang, queren dann links von Haus Morp die Straße und biegen in den Weg am Eingang des Hauses entlang ein. Dieser führt uns schon bald zur Regiobahnstrecke, die wir durch eine Unterführung unterqueren. Direkt nach der Unterführung wenden wir uns nach links und gehen immer der Bahnstrecke entlang zum Naturfreundehaus, wo wir unsere Wanderung beenden und einkehren können.

 
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