Wandervorschläge ums Naturfreundehaus Gerresheim

Von Gruiten die Düssel entlang

Vom Dorf Gruiten durchs Neandertal, vorbei an der Winkelsmühle und durch Erkrath zum Naturfreundehaus

von Ferdi Sobott und Günter Hahne, Düsseldorf und Matthias Möller, Erkrath

Wanderzeit: ca. 5 Stunden

Das historische Dorf Gruiten und der Bachlauf der Düssel prägen diese Wanderung. Unterwegs begegnen wir immer wieder Resten der früheren wirtschaftlichen Nutzung des Tals, und natürlich dem Neanderthaler, unserem Vorfahren, der seinen Namen von dem Tal der Düssel erhalten hat.

Die Wanderung beginnt am Bahnhof Gruiten, der bequem mit der S 8 von Düsseldorf aus zu erreichen ist. Vom Zug aus gesehen gehen wir in Fahrtrichtung links aus dem Bahnhof. Wir queren die Straße, lassen den Edeka-Markt rechts liegen und gehen in den Park. Wir folgen dem gepflasterten Weg, rechts sehen wir ein Mahnmal.

Am Ende des Parks biegen wir kurz links ab, dann wieder rechts in den Voisheider Weg. Am Ende des Weges geht es links in den Marktweg, wir queren die Dörpfeldstraße und gehen weiter geradeaus. Nun überqueren wir den Gaudigweg und gehen in die Spielstraße weiter geradeaus. An der Gabelung müssen wir den rechten Fußweg nehmen und auf dem Weg bleiben.

Das Dorf GruitenWeiter führt der Weg in die Kalkstraße, der wir ins Dorf Gruiten folgen. Wir erreichen Gruiten von Süden.

Rechts befindet sich der historische Weg "Kirschenhecke", dessen Namen wahrscheinlich von den vielen wilden Kirschbäumen stammt, die hier standen. Gruiten - die Perle des Niederbergischen Landes, ein architektonisches Kleinod - kann auf eine über 1000jährige Geschichte zurückblicken.

Es lohnt sich, in Gruiten eine Weile zu bleiben und sich umzusehen! Ein historischer Lehrpfad führt zu den Häusern, Straßen und Kirchen des Ortes und erklärt deren Geschichte.

Von Haus Quall, der Urzelle des Ortes, gehen wir zur Düssel. Entlang des Wanderweges (Wanderzeichen Raute) - rechts von uns befindet sich eine Streuobstwiese - führt uns der Weg über eine Brücke.

Wir wenden uns nach rechts und gehen mit der Düssel weiter. Sofort merken wir eine Veränderung. Der Fluß bestimmt nun die Stimmung. Manchmal geräuschvoll, dann wieder fast still, ganz nah, weiter weg, aber immer in Sicht-oder Hörweite werden wir von der Düssel begleitet.

Einige Male queren wir die Düssel, aber wir bleiben auf dem mit der Raute markierten Wanderweg. Links von uns taucht der Kalkofen Huppertzbracken auf, der 1672 zum erstenmal urkundlich erwähnt ist. Hier wurde einige Jahrhunderte lang Kalk gebrannt, eine Tafel erklärt, wie dieser Ofen funktionierte.

Die WinkelsmühleDer Weg führt nun erhöht am Hang entlang und wir haben einen schönen Blick auf den Auenwald mit Erlen, Weiden und Eschen. Von weitem können wir schon die Winkelsmühle erkennen.

1531 wurde die Winkelsmühle erstmals urkundlich erwähnt. Die Bauern waren verpflichtet, ihr Getreide hier mahlen zu lassen. Im 30-jährigen Krieg wurde die Mühle vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau wurde sie Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Bergischen Land. Unter anderem ein Teich mit Ruderbooten lockte die Besucher. 1971 wurde die Mühle bei einem Brand schwer beschädigt, mit Hilfe des Landes baute sie der Zweckverband "Erholungsgebiet Neandertal" wieder auf. Jetzt ist eine günstige Gelegenheit für eine Rast - in der Schutzhütte oder am Rande des Sees.

So stellte man sich früher den Neanderthaler vorGestärkt wandern wir weiter durchs Tal. Auf und ab genießen wir das Neandertal. Im Sommer 1856 fanden Steinbrucharbeiter die Skelettreste eines fossilen Menschen, der zu Weltruhm gelangte. Johann Carl Fuhlrott, Lehrer aus Wuppertal, identifizierte ihn als eiszeitlichen Menschen. Seinen Namen hat das Tal aber von Joachim Neander, Liederdichter und Theologe aus Düsseldorf, der hier von 1674 bis 1679 mit seinen Anhängern sang und betete.

Jetzt führt der Wanderweg nach links, wir gehen weiter geradeaus und gelangen zu den Freizeitanlagen rund ums Neandertal-Museum. Am Spielplatz vorbei laufend kommen wir zu einer Statue des Neanderthalers, wie man ihn sich früher vorstellte: kräftig, tumb und mit einer großen Keule.

An der Hauptstraße wenden wir uns nach links auf dem der Straße entlang führenden Weg. Wir kommen an einem großen Felsen vorbei, an dem eine Erinnerungstafel für Carl Fuhlrott angebracht ist, und gehen weiter. Bei einem Wanderparkplatz stoßen auf ein Felsenensemble, wir queren vor ihm links wieder die Düssel und folgen dem Wanderzeichen (Quadrat).

Ein Hinweisschild macht uns direkt nach der Brücke auf die Reste eines alten Kalkofens aufmerksam, der uns beim Betrachten des Schildes im Rücken steht. Besitzerin dieses Kalkofens war die Freifrau Sophie von Hatzfeld, die auf Schloß Kalkum wohnte und auf diese Art am Ertrag des Kalkabbaus im Neandertal teilhaben wollte.

Wir bleiben jetzt in der Nähe der Düssel, haben fast immer einen schönen Blick auf den munter dahin plätschernden Fluss. Schließlich stoßen wir wieder auf die durch das Tal führende Hauptstraße Mettmann-Erkrath und gehen nach links.

Die katholische Kirche in ErkrathHinter der Autobahnbrücke gelangen wir nun nach Erkrath und biegen nach links in die Kirchstraße ein. Wir folgen dem Verlauf der Straße, die eine Biegung macht, und queren an der katholischen Kirche "Sankt Johannes der Täufer" die Kreuzstraße. Mit ihrem massiven Turm fast einer Festung gleichend, war die Kirche bereits im 12. Jahrhundert der Mittelpunkt von Erkrath. Genauer Bauzeitpunkt oder Bauherr der Kirche sind allerdings nicht bekannt; man kann jedoch davon ausgehen, dass die Initiative zum Bau der dreischiffigen Kirche, die größer als alle anderen romanischen Kirchen der Umgebung war, vom Stift Kaiserswerth oder vom Stift Gerresheim ausging.

Weiter gehen wir durch die Fußgängerzone von Erkrath, die an ihrem Ende in die Morper Allee übergeht. Nach kurzer Zeit biegen wir links in die Freiheitstraße. Hinter dem Regenrückhaltebecken rechts in den Fuß-/Radweg, dann geht es nach rechts über die Düssel wieder zur Morper Allee. Hier biegen wir links ab und gleich nochmals links an der Düsseldorfer Straße in Richtung Gerresheim.

Nach wenigen Schritten sehen wir rechts das Pförtnerhäuschen, wo wir in den Morper Park einbiegen. Wir durchqueren den im englischen Stil angelegten Park und kommen am Fuße des Bahndamms der Regiobahn wieder raus. Ein kurzes Stück den Bahndamm entlang, dann geht es durch die Eisenbahnunterführung auf die andere Bahnseite.

Hier biegen wir links ab und folgen immer dem Verlauf der Bahnstrecke, bis wir schließlich zum Naturfreundehaus Gerresheim gelangen. Eine ausgiebige, schöne Wanderung findet hier ihr Ende.

 
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